Alle 20 Jahre laufen die Konzessionsverträge zur Nutzung von Energienetzen aus. So kann im nächsten Jahr das Nutzungsrecht für die Strom-, Gas- und Fernwärmenetze neu vergeben werden. Der alte Betreiber der Netze muß dann seine Netze an den neuen Betreiber verkaufen.
Vor 20 Jahren wurden nach und nach Anteile der HEW und Hein-Gas privatisiert. Heute wissen wir, dass dies ein Fehler war, den viele Bürgerinnen und Bürger wieder rückgängig machen wollen.
Gleichzeitig stehen wir heute vor den Herausforderungen einer Energiewende in Deutschland, von der wir alle noch nicht wissen was auf zu kommt.
Die Hoffnung derjenigen, die eine komplette Rückübertragung der Energienetze fordern ist, dass die Stadt wieder Einfluß auf die Energieversorgung bekommt, um eine „sozial gerechte, klimaverträgliche und demokratisch kontrollierte Energieversorgung“ zu bekommen, wie die Initiatoren des Volksentscheids fordern.
Doch was steckt dahinter? Ist dies so tatsächlich ohne weiteres über den Rückkauf der Netze möglich?
Der Bundesgesetzgeber hat die Möglichkeit gegeben, das private Unternehmen – ähnlich wie die Telekom in der Kommunikationsparte – Leitungen betreiben können. Diese müssen per Gesetz unabhängig von der Energieproduktion und dem Vertrieb von Strom und Gas sein.
In der Regel hat man beim Betreiben von Strom- und Gasleitungen ein Monopol. Bei der Fernwärme gibt es – wie in Hamburg – mehrere Firmen. Aus diesem Grund wacht über die Betreiber von Strom- und Gasleitungen auch die Bundesnetzagentur. Sie stellt sicher das:
- Die Energiesicherheit bei den Netzen gewährleistet bleibt.
- Die Durchleitungspreise festgelegt werden
- Die Gewinne auf Basis der Netzsicherheit festgelegt werden
- Eine Diskriminierungsfreie Durchleitung von Strom und Gas ermöglicht wird
- Kraftwerke, Photovoltaikanlagen und Windkraftwerke auf Basis erneuerbarer Energien an die Netze auf Kosten der Netzbetreiber angeschlossen werden müssen.
- Sicherstellung der vorrangigen Durchleitung von erneuerbarer Energien
Die bedeutet: Mit den Rückkauf der Netze können wir als Hansestadt Hamburg keinen Einfluß nehmen, welcher Strom durch unsere Netze durchgeleitet wird. Ein Atomausstieg über unser Strom-Netz ist nicht möglich.
Dieser Blog soll bis zum Volksentscheid (und vielleicht auch darüber hinaus), am 22. September 2013, das Thema der Energiewende näher bringen und Schluß mit der Märchenstunde von „Unser Hamburg unser Netz“ machen, warum die Energiewende mit dem Rückkauf der Netze gelingen soll.